Die Ernährung spielt nicht nur eine grosse Rolle für unsere Gesundheit generell, sondern beeinflusst das Darmmanagement, die Wundheilung und die Entstehung von Infektionen. Was sind die wichtigsten Bausteine einer guten Ernährung?
Die meisten Betroffenen sind körperlich weniger aktiv als vor der Querschnittlähmung. Sie verbrauchen deshalb weniger Energie, was mit einer entsprechend reduzierten Kalorienaufnahme einhergehen sollte. Gleichzeitig ist eine hohe Zufuhr an Mikronährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen wichtig. Die Kunst liegt also in einer Ernährung, die energiereduziert, aber nährstoffreich ist – und zugleich an den individuellen Bedarf der Person angepasst ist. [1]
Wer häufig unter diesen Problemen leidet, oder sich sehr einseitig ernährt, übergewichtig oder untergewichtig ist, sollte eine Ernährungsberatung in Erwägung ziehen.
Besprechen Sie Ihren Wunsch zunächst mit Ihrem Hausarzt oder Paraplegiologen (für eine Verordnung) und klären Sie die Kostenübernahme mit der Krankenkasse ab!
Beim Schweizerischen Verband der Ernährungsberater*innen SVDE können Sie eine wohnortnahe Beratung suchen. Themen, wie Übergewicht, Unverträglichkeiten oder Nahrungsmittelallergien können Sie mit einer Berater*in besprechen, welche nicht im querschnitt-spezifischen Bereich arbeitet. Das SPZ bietet Ernährungsberatungen speziell für Betroffene im ambulanten Bereich an. Ab Januar 2022 wird zusätzlich eine Darmsprechstunde eingeführt. Auch im Rehab Basel und in der Rehabilitationsklinik Sion können sich Querschnittgelähmte ambulant in Ernährungsfragen beraten lassen.
Der optimale Teller zeigt einerseits die Lebensmittel aus denen sich eine vollständige Mahlzeit zusammensetzt. Andererseits stellt er das Verhältnis dar, in denen jedes dieser Lebensmittel auf den Teller kommen sollte, damit die Mahlzeit ausgewogen ist. Der Teller berücksichtigt den reduzierten Energiebedarf, den die meisten Menschen im Rollstuhl aufgrund ihrer geringeren körperlichen Aktivität haben (< 1800 kcal/Tag).
Getränke: Am besten Wasser oder ungezuckerter Tee
Gemüse und Früchte: Reichlich, vielfältig und abwechslungsreich, z.B. roh, gekocht, Salat, zum Knabbern, als Suppe
Stärkehaltige Lebensmittel: Reduziert, aber abwechslungsreich, z.B. Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Polenta, Brot, Hülsenfrüchte, Quinoa, Amaranth
Eiweisshaltige Lebensmittel: Einmal pro Tag eine Portion, z.B. Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier, Käse, Tofu. Zu den anderen Hauptmahlzeiten ein Milchprodukt wie Joghurt, Käse, Quark, Hüttenkäse
Die Proportionen basieren auf den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE), speziell für Personen mit reduziertem Energiebedarf. Der Unterscheid zum "Standardteller" besteht in der Reduktion der stärkehaltigen Lebensmittel (Kohlehydrate), weil diese vorrangig als Energielieferanten dienen. Mit der Erhöhung des Gemüseanteils wird der geringere Anteil an Kohlehydraten kompensiert. Der Proteinanteil bleibt jedoch gleich.
Eine ausgewogene Ernährung verhindert die Entstehung eines Dekubitus nicht, aber sie beeinflusst die Risikofaktoren für dessen Entstehung, wie z.B. einen schlechten Hautzustand, Mangelernährung oder die Mobilität.
Ein guter Ernährungszustand spielt bei der Förderung der Wundheilung eine zentrale Rolle, denn der Bedarf an bestimmten Nährstoffen ist in der Heilungsphase erhöht.
Das "Netzwerk Ernährung Querschnittgelähmter" hat eine detaillierte Broschüre mit Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Querschnittlähmung entwickelt. Diese kann HIER online eingesehen und heruntergeladen werden.
[1] Geng V, Hess C: Ernährung bei Querschnittlähmung. Informationen für Betroffene. Lobbach 2012.
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