Norwegen: Bis zu 70% der Betroffenen sind wieder erwerbstätig
Leben mit Querschnittlähmung
In Norwegen gibt es seit 2011 ein Register, in das alle Fälle von Rückenmarksverletzungen aufgenommen werden. Deshalb können Wissenschaftler sehr fundierte Aussagen zu den Betroffenen machen.
In Norwegen gibt es 14 traumatische Rückenmarksverletzungen pro 1 Million Einwohner. Die häufigsten Ursachen sind Stürze (30%), Sportunfälle (14%) und Verkehrsunfälle (13%).
Norwegen hat ein sehr gut entwickeltes Gesundheits- und Sozialsystem, was zu einer hohen Lebensqualität beiträgt. Nahezu 70% der Querschnittgelähmten sind wieder erwerbstätig. In Norwegen ist es Normalität, dass rückenmarksverletzte Menschen Familie und Kinder haben und an vielen sozialen Aktivitäten teilnehmen, zum Beispiel in Sport, Kultur und auf Reisen. Dazu trägt bei, dass alle neuen Gebäude und die meisten Transportmittel barrierefrei sein müssen.
Rehabilitationssystem
Norwegen hat ein breites öffentliches Gesundheitssystem und kaum einen privaten Sektor. Das öffentliche Gesundheitssystem deckt alle notwendigen Bereiche der Versorgung ab. In vier Spitälern gibt es spezialisierte Rehabilitationsabteilungen für Rückenmarksverletzungen. Interdisziplinäre Teams arbeiten zusammen, um die Patienten bestmöglich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.
Was kann InSCI bewirken und was ist die grösste Herausforderung einer solchen Umfrage?
InSCI wird das nationale Register über Rückenmarksverletzungen erweitern. Insbesondere die Informationen zum Alltagsleben werden Aufschluss darüber geben, wo die Probleme der Zukunft liegen. Die grösste Herausforderung dieser Umfrage ist es, genügend Teilnehmer zu rekrutieren, denn die Anzahl der Betroffenen in Norwegen ist relativ gering. Oft sind sie bereits für eine Teilnahme an anderen Studien angefragt.
